Berichte

Navarra

03.07.2011
Spanische Nächste sind lang! Das hätte man jedenfalls nach dem grandiosen Triumph des Teams ALL-INKL.COM Münnich Motorsport aus Friedersdorf bei der 6. Saison-station der FIA GT1 World Championship mit den Rennen elf und zwölf am Wochenende (1. bis 3. Juli) vermuten können, in denen die beiden Lamborghini Murciélago LP670 RS-V des Rennstalls aus Sachsen einen doppelten Doppelsieg verbuchten. Und mit diesem optimalen Start in die zweite Saisonhälfte der GT1-Weltmeisterschaft sind jetzt auch beide WM-Spitzenpositionen fest in sächsischer Hand. Marc Basseng (Neusalza-Spremberg) und Markus Winkelhock (Berglen-Steinach) in der #38, Sieger im einstündigen Qualifying Race am Samstag und Zweiter einen Tag später im ebenfalls einstündigen Championship Race, führen die Fahrerwertung mit 15 Punkten Vorsprung an.
Und in der WM-Teamwertung hat ALL-INKL.COM Münnich Motorsport als Tabellenführer 20 Zähler Vorsprung vor dem ersten Verfolger. Basseng/Winkelhock haben jetzt drei Siege, einen zweiten und einen dritten Rang auf ihrem Konto.
 
Es ist übrigens die erste Führung in der WM-Teamwertung überhaupt für die Sachsen, die am Sonntag (im Championship Race) zugleich über den ersten Sieg der #37 mit Nicky Pastorelli (Italien/Niederlande) und Dominik Schwager (München) hinter dem Lenkrad jubeln konnte. Tags zuvor war das Münnich-Duo auf 3,933 Kilometer lange Piste Zweiter hinter dem Schwesterauto geworden.
Zweite waren sie zuvor auch im Championship Race Mitte Mai beim Heimspiel auf dem Sachsenring. Pastorelli/Schwager machten in Navarra in der Fahrer-WM einen großen Sprung nach vorn und sind jetzt Vierte – übrigens nur 28 Zähler hinter ihren führenden Teamkollegen.

„Die Tabellenstände sehen für uns richtig gut aus. Wir sind auf dem richtigen Weg und haben die Weltmeistertitel mehr denn je im Visier“, schickte Teamchef René Münnich seine Freude nach Spanien – vom Rallycross-Europameisterschafts-Lauf aus dem schwedischen Höljes, wo es mit dem zweiten Rang von Münnich-Fahrer Clemens Meyer (Skoda Fabia MK1) im A-Finale der Super 1600 den zweiten EM-Podestplatz (zuvor ein Sieg von Meyer 2010) für die Sachsen gab.
 
René Münnich, selbst mit EM-Platz 12 in Schweden bei den Super Cars, war stets zum Geschehen bei der GT1-WM in Spanien auf dem Laufenden. Und er freute sich mit dem Team. „Der erste Sieg von Nicky und Dominik ist eine schöne Sache, das haben sie sich verdient“, sagte der Teamchef, auch wenn ihm die sieben Punkte weniger für Basseng/Winkelhock ein wenig Kopfzerbrechen machten. „Es war schade, dass Marc beim Boxenstopp einen Tick zu früh losfuhr und dafür eine Durchfahrtsstrafe kassierte. Aber trotzdem Zweiter zu werden, ist eine gute Geschichte.“ Markus Winkelhock hatte im Championship Race von der Pole-Position bis zum Fahrerwechsel schon einen guten Vorsprung herausgefahren, der nach der Strafe natürlich dahin war. „Der Boxenstopp war superschnell, das Auto war wieder runtergelassen und da bin ich los – leider einen Tick zu früh, da ein Mechaniker noch in der Reifenwechselzone war“, erklärt Marc Basseng, der zugleich Teammanager von ALL-INKL.COM Muennich Motorsport ist.
 
Doch dies sowie der Getriebewechsel nach dem Warm up am Sonntag bei der # 38 seien die einzigen kleinen Wermutstropen in Navarra gewesen. „Ansonsten haben wir vom freien Training an über die Qualifyings mit der vierten Pole-Position des Teams – die erste für Markus und mich – sowie Startplatz zwei für Nicky und Dominik bis hin zu den beiden Doppelsiegen in den Rennen die sechste WM-Saisonstation in Spanien beherrscht. Das war ein historisches Wochenende für uns und die FIA GT1 World Championship, denn dies gelang bislang noch keinem anderen Team in dieser Dominanz“, sagte Marc Basseng. „Dafür gehört unserer gesamten Mannschaft ein riesiges Dankeschön.“ Klar, dass dann auch mit dem einen oder anderen Glas spanischen Rotwein und gutem Essen gefeiert wurde. Doch eine lange spanische Nacht wurde es nicht. Denn: „Nach dem Sieg ist vor dem nächsten Rennen“, wie Marc Basseng es formulierte. Schon am Montag (4. Juli) standen Tests in Navarra sowie das Vorbereiten der Autos (bis Donnerstag, 7. Juli) auf dem Plan. Die nächste Runde wird bereits vom 15. bis 17. Juli auf dem Paul Ricard HTTT im französischen Le Castellet ausgetragen.
 

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