Berichte

San Luis

06.11.2011
Was mit großen Hoffnungen und einigen Chancen auf Titel und Podestplätze am Freitag (4. November) beim Saisonfinale der FIA GT1 World Championship im argentinischen San Luis begann, endete am Sonntag (6. November) im Desaster: Das Championship Race, der 20. und damit letzte Saisonlauf, brachte bereits nach wenigen Metern auf der Startgeraden das Aus für die beiden Lamborghini Murciélago LP670 RS-V vom Team ALL-INKL.COM Münnich Motorsport aus Friedersdorf. Neben den beiden Autos mit den Startnummern 37 mit Nicky Pastorelli (Italien/Niederlande) und Dominik Schwager (München) sowie #38 mit Marc Basseng (Neusalza-Spremberg) und Markus Winkelhock (Berglen-Steinach) am Steuer musste auch die #48, mit dem Deutschen Christopher Brück und dem Briten Jonathan Kennard besetzt, vom zweiten Lamborghini-Team DKR www-discount.de, das ebenfalls vom Münnich-Rennstall betreutet wird, nach dem Startcrash die Segel streichen.

„Zum Glück ist keinem der Fahrer bis auf ein paar Prellungen etwas passiert“, sagte René Münnich, der Chef und Besitzer des Rennstalls aus Sachsen. „Doch wenn ich die kaputten Autos sehe, dann tut das richtig weh.“ Einen Lichtblick gab es dennoch für die Lamborghini-Truppe: Im Fahrzeug mit der Startnummer 47 von DKR www-discount.de ist das deutsche Duo Manuel Lauck/Christopher Haase im Championship Race am Sonntag sensationell auf Platz zwei gefahren hinter Yelmer Buurman und Francesco Pastorelli (Niederlande/Italien) in einer Corvette, die tags zuvor auch das Qualifying Race gewonnen hatten. Weltmeister wurde das deutsche Duo Lucas Luhr/Michael Krumm im Nissan GT-R, die den Titel bereits mit Platz zwei am Samstag perfekt gemacht hatten. Den Team-Titel sicherte sich die Aston-Martin-Mannschaft von Hexis AMR aus Frankreich.

Für das Team ALL-INKL.COM Münnich Motorsport, das vor der Nullnummer in Peking und der mageren Ausbeute in Ordos zweitweise beide WM-Wertungen angeführt hatte, blieben am Ende der undankbare Rang vier in der Team-Wertung sowie in der Fahrerwertung die Plätze fünf (Marc Basseng/Marcus Winkelhock) und acht (Nicky Pastorelli/Dominik Schwager). „Das ist im Vergleich zum Vorjahr viel besser, wie auch die gesamte Saison“, sagt Teamchef René Münnich. „Doch zum Ende hin hatten wir Pech, noch mehr Pech und ganz viel Pech, sodass wir aus den angestrebten Podestplätzen im Klassement herausgefallen sind.“ Seiner Ansicht nach hätte mehr herausspringen können. „Der Speed und die Performance waren da, wie der ausgezeichnet zweite Platz von Christopher Haase und Manuel Lauck am Sonntag zeigten. Bis vor dem letzten Rennen waren die Chancen auf die Vize -Titel in beiden Wertungen noch da.“ Während Schwager/Pastorelli im Qualifying Race Dritte wurden, holten dort Basseng/Winkelhock von Startplatz zehn kommend als Sechste noch einen Punkt. Der Lambo #47 wurde Neunter, #48 kam auf Rang 13.

Doch tags darauf nahm das Pech dann seinen Lauf. Kurz nach dem Start wurde die #38 von Schwager am Heck getroffen und touchierte anschließend weitere Autos, sodass es zu einer Kollision von sechs Fahrzeugen kam – darunter auch Markus Winkelhock und Jonathan Kennard sowie das Nissan-Weltmeister-Auto. „Es wurde am Ende als Rennunfall gewertet. So etwas kann, muss aber nicht passieren. Doch ändern können wir das nun auch nicht mehr“, konstatierte René Münnich. Trotz der vielen Arbeit an den Autos, die zerlegt und in Container verladen wurden, hat die gesamte Truppe noch mit einer kleinen Feier die Saison ausklingen lassen – als kleines Dankeschön an das gesamte Team.

Und der Chef von ALL-INKL.COM Münnich Motorsport kündigte zugleich an, dass der Rennstall aus Sachsen auch 2012 in der Weltmeisterschaft fahren will. „Wenn die Meisterschaft zustande kommt, sind wir mit dabei“, sagte René Münnich.

Zurück