Berichte

Zolder

10.04.2011
Zweite Pole-Position, zwei Siege, zweiter Platz in der Team-Wertung und Führung in der Fahrer-Weltmeisterschaft: Das Team ALL-INKL.COM Münnich Motorsport aus Friedersdorf hat bei der zweiten Saisonstation der FIA GT1 World Championship am vergangenen Wochenende (8. bis 10. April) in Zolder für Furore gesorgt und Motorsport-Geschichte geschrieben. Mark Basseng (Neusalza-Spremberg) und Markus Winkelhock (Berglen-Steinach) sicherten sich im Lamborghini Murciélago LP670 RS-V mit der Startnummer 38 sowohl am Samstag im Qualifying Race als auch im ebenfalls einstündigen Championship Race am Sonntag den ersten Platz. Das waren die ersten Weltmeisterschaftssiege für ALL-INKL.COM Münnich Motorsport überhaupt. Nach der maximalen Punktausbeute in Belgien führt das Duo, das bereits zum Saisonauftakt vor zwei Wochen in Abu Dhabi als Dritter den ersten WM-Podestplatz für den Rennstall aus Sachsen geholt hatte, auch die Fahrer-Weltmeisterschaft an.

Pech hatten auf der Rennstrecke in Belgien dagegen erneut Nicky Pastorelli (Italien/Niederlande) und Dominik Schwager (München) im Münnich-Lamborghini im Schwester-Auto #37, die am Samstag nach einem Startcrash ebenso ausschieden wie am Sonntag in der ersten Runde nach einem technischen Defekt – wahrscheinlich ein Folgeschaden vom Tag zuvor. Das Tragische daran: Wie schon in den Vereinigten Arabischen Emiraten hatten sie als Trainingsschnellste auf der Pole-Position gestanden.

„Für Marc und Markus war das Wochenende ein Supererfolg. Schade ist nur, dass unser zweites Auto wieder ohne Punkte blieb“, sagte Teamchef und Rennstallbesitzer René Münnich, dessen Team damit an die GT1-Erfolge von 2007 mit dem ersten Sieg in Zhuhai (China) und drei Saison-Podestplätzen anknüpfte. Damals hatte die Serie allerdings noch keinen Weltmeisterschafts-Status. „Wir haben momentan einen prima Lauf, den wir voll ausnutzen müssen. Die Crew hat die Autos prima vorbereitet, die Boxenstopps und der Speed waren superschnell – eine perfekte Teamleistung“, sagt Münnich, dessen Mannschaft in der Team-Wertung auf dem zweiten Platz liegt. „Das ist noch ausbaufähig, wenn wir mit beiden Autos in Portugal kräftig punkten.“

Basseng und Winkelhock stürmten am Samstag vom zwölften Startplatz an die Spitze. Winkelhock fuhr gleich am Start auf Position drei vor und übergab das Auto auf diesem Rang an Basseng, der nach einem perfekten Boxenstopp wieder schnell auf die Strecke konnte und somit zum Ende des Rennens mit großem Kampf den Sieg noch sicherstellten.
Tags darauf hielt Basseng die Spitzenposition bis zur Halbzeit und Winkelhock gab sie nach einem wiederum hervorragenden Boxenstopp trotz Safety-Car-Phasen bis ins Ziel nicht mehr ab.

Dementsprechend groß war der Jubel: „Nach dem ganzen Pech in der vorigen Saison ist der jetzige Erfolg der helle Wahnsinn, einfach unglaublich“, sagte Marc Basseng, der auch Teammanager des sächsischen Rennstalls ist. „Das gesamte Team hat einen hervorragenden Job gemacht. Und mit Markus habe ich einen Fahrerkollegen im Auto, wie ich ihn mir immer gewünscht habe. Ihn zu holen, war eine goldrichtige Entscheidung.“ Und der so gelobte meinte: „Mein Dank geht an Marc und das gesamte Team für die tolle Arbeit am gesamten Wochenende. Das ist ein riesiges Resultat für uns.“

Zeit zum Feiern blieb dem Team am Sonntagabend nicht, denn da begann schon wieder die Vorbereitung auf die dritte Runde der GT1 World in Portugal (6. bis 8. Mai). „Es gibt eine Menge Arbeit jetzt. Wir müssen Vollgas geben, um beide Autos perfekt vorzubereiten und in Portimao mit beiden Autos zu punkten“, betont Basseng. „Es ist enorm wichtig, auch in der Team-Wertung ganz vorn anzukommen.“

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